| Brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag …?Roland Spitzer Mai 2009 Wir leben in einer Gesellschaft, in welcher der Grad der  Integration eines Menschen in diese durch die individuelle Möglichkeit der  Teilnahme am Konsum bestimmt wird. Konsum stammt aus dem Lateinischen und  bedeutet Verbrauch, was wiederum die aufzehrende Nutzung eines Gutes meint.  Aufzehrende Nutzung setzt unter anderem voraus, dass Ressourcen, welche in  Millionen von Jahren gebildet wurden, in einem Bruchteil der dafür notwendigen  Entwicklungszeit aufgebraucht werden. Aber es geht nicht nur um langfristig  entstandene Ressourcen, wie beispielsweise Öl, Gas, oder Kohle. Auch die  Fruchtbarkeit der Böden, welche es uns ermöglicht, die Ernährung der Menschheit  zu gewährleisten ist eine Ressource, welche wir leichtsinnig vergeuden, indem  wir weltweit die Anpflanzung von Monokulturen fördern, welche zur Auslaugung  der Böden beitragen. Die Gesellschaft, in welcher wir leben müssen, kennt neben  dem Konsum nur ein Ziel, die Privatisierung von Eigentum. Doch was bedeutet  eigentlich Privatisierung? Privat stammt vom Lateinischen privare ab und steht  für berauben. Privatisierung bildet jedoch auch eine Säule der Gesellschaft, in  der wir heute leben. Somit geht es um nichts anderes, als um Raub, es soll  Menschen etwas weggenommen werden, um dies einigen Wenigen zuzuführen! Wie,  dass können viele Menschen täglich erleben. Ein wesentliches Element zur  Unterstützung dieses Raubzuges führte in Deutschland die Koalition von SPD und  Grünen ein. Es waren die Gesetze der Agenda 2010, welche die in Deutschland  bislang größte Enteignungswelle in Gang setzten. Enteignung, davon sprachen die  Sozialdemokraten seit weit über 100 Jahren und meinten mit Sicherheit nicht die  eigenen Parteimitglieder! Doch unter Schröder wurden, mit aktiver Unterstützung  der Grünen, die Adressaten der zu Enteigneten neu definiert. Noch zu Zeiten der  Gründung der SPD, bzw. ihrer Vorgänger galt es, die Kapitalisten zu enteignen,  um der Mehrheit der Gesellschaft den Reichtum zur Verfügung zu stellen, welche  eben diese Mehrheit auch erwirtschaftet hat! Doch Wölfen im Schafspelz, quasi neoliberalen Politikern aus  SPD und Grünen gelang es, diesen Prozess umzukehren. Neoliberale Politiker aus  der SPD, wie Schröder, Clement, Steinbrück, Müntefering, Steinmeier, u.v.a,  sowie neoliberale Grüne, wie Trittin, Roth oder Bütikofer – sie alle trugen  dazu bei, dass der überwiegende Teil unserer Gesellschaft einer  Zwangsenteignung zugeführt wurde und wird. Wer mehr als ein Jahr arbeitslos  ist, muss die Errungenschaften seines Lebens verkaufen, um überhaupt einen  Anspruch auf staatliche, somit gesellschaftliche Unterstützung zu erhalten.  Damit dies auch in Zukunft sicher funktioniert, wurde das Renteneintrittsalter  erhöht. Gleichzeitig wurde der allgemeine Rentenanspruch gekürzt, und den  Menschen eingeredet, dass diese Kürzung durch eine private Vorsorge, wie  Riester- oder Rürup – Rente kompensiert werden kann. In Wirklichkeit bedeutet  diese Form der Anlage, dass Gelder in Fonds fließen. Und hier schadet man sich  wieder selbst. Fonds können in den Konkurs gehen, wie in Großbritannien und den  USA, aber auch in Deutschland (Göttinger Gruppe) bereits geschehen. Dann sind  die vermeintlichen Rentenansprüche unwiderruflich verloren! Oder die Fonds sind  sehr erfolgreich, und spekulieren, wie in der jüngsten Vergangenheit geschehen  auf steigende Energie-, oder Lebensmittelpreise. Das führt zwar zu steigenden  Gewinnen, erhöht jedoch deutlich die Lebenshaltungskosten, was die vermeintlichen  Vorteile einer privaten Rentenversicherung um ein mehrfaches aufzehrt. Die Ergebnisse solcher Spekulationen bekommen wir nun  täglich zu spüren. Wer nicht über größere Einkommen verfügt, spürt den  Preisanstieg in einem besonderen Maße! Denn wer schon heute einen Großteil  seines verfügbaren Einkommens für Lebensmittel und Energie ausgeben muss, der  muss feststellen, dass seine persönliche Inflation nicht bei etwas über 2,6%,  sondern zwischen 10 und 50% liegt. Entscheidend für die Beurteilung der Inflation  ist somit nicht die offizielle Darstellung mittels eines Warenkorbes, sondern  die Analyse der persönlichen zu verkraftenden Preissteigerungen, gemessen am  verfügbaren Einkommen! Somit gibt es auch keine „gefühlte“, sondern eine sehr  reale Inflation für Menschen mit geringem Einkommen.  Doch der Umverteilungsprozess geht weiter. Damit dies nicht  durchschaut werden soll, nennt man diesen Prozess nun „Krise“. So war es  zunächst die Bankenkrise, welche nun in eine Wirtschaftskrise mündet. Eine  Krise verbinden viele Menschen mit Ängsten um ihre persönliche Zukunft und die  Sicherung des eigenen Wohlstandes. Jeder, der sich als Retter anbietet, wird  wohlwollend aufgenommen, und diesen sogenannten Rettern lässt man nahezu  jegliche Handlungsfreiheit. Dies alles in der Hoffnung, dass man persönlich  nicht betroffen sein wird. Doch was passiert wirklich? Noch vor einem Jahr war es  unmöglich Gelder für soziale Zwecke aufzubringen. Das hätte eine  Neuverschuldung zur Folge, deren Lasten unsere Kinder und Enkel zu tragen  hätten. Viele Menschen folgten dieser Argumentation und ließen den neoliberalen  Klüngel gewähren. Sie glaubten, dass Aufgaben, welche durch die Gesellschaft  (gerne auch ganz unpersönlich der Staat genannt) verrichtet wurden von  Menschen, welche die eigene Bereicherung im Sinne haben, viel günstiger und  effizienter verrichtet werden können. Mühelos konnten Gesetze verabschiedet  werden, welche nichts anderes zum Ziel hatten, als von der Gesellschaft  erwirtschaftete Werte fast zum Nulltarif in privates Vermögen umzuwandeln und  bisher gesellschaftlich genutzte Überschüsse ausschließlich der privaten  Nutzung Weniger zuzuführen. Damit dies auch der Bevölkerung als gemeinsamer  Vorteil verkauft werden konnte, nannte man diesen Vorgang ÖPP, also Öffentliche  und Private Partnerschaft. Nur dass die Öffentlichkeit, also die Gesellschaft immer  der Juniorpartner war und als solcher die Bedingungen dieser Partnerschaft  diktiert bekam. So trägt der Junior fortan die Lasten und der Seniorpartner  nimmt die „Bürde“ der Erlöse auf sich. Erst als die Preise für eine öffentliche  Daseinsvorsorge begannen immer drastischer zu steigen, wuchs bei vielen  Menschen die Erkenntnis, dass ihnen eine Mogelpackung verkauft worden war und  sie auf indirektem Wege ein Stück enteignet wurden. Ähnlich wie bei Zertifikaten  werden auch im Rahmen der ÖPP „innovative“ Produkte entwickelt, welche niemand  wirklich durchschaut. So sind Verträge mit einem Umfang von mehreren tausend  Seiten keine Seltenheit. Das erstaunlichste an diesem Prozess ist jedoch, dass die  Menschen bereit waren zu glauben, dass sie nicht über die Fähigkeiten verfügen,  ihre Geschicke in die Hand zu nehmen und die eigene Versorgung zu sichern. Nur private  Unternehmer könne dies wirklich. Woher diese die gebündelte Intelligenz, sowie  die notwendigen Fertigkeiten haben sollen, welche die Gesellschaft angeblich  nicht entwickeln konnte, das wurde nicht hinterfragt. Noch „intelligenter“ sind die Produkte des CBL – Cross Border  Leasing (inzwischen wohl nicht mehr zulässig), also des grenzüberschreitenden  Verkaufs gesellschaftlich erwirtschafteter Vermögen und deren weitere Nutzung  über langfristige und teure Mietverträge. So verrückt kann man eigentlich nicht  denken, aber zur verdeckten  Umverteilung  bzw. Enteignung gesellschaftlicher Vermögenswerte ist dies ein sehr effektives  Instrument! Das CBL geschah nicht öffentlich, und so wissen viele Menschen in  unserem Lande nicht, was Ihnen an gesellschaftlichen Errungenschaften nicht  mehr gehört, wofür diese aber schon im Alter durch Einschränkungen sozialer  Leistungen und öffentlicher Leistungen bezahlen müssen! Es wurde in Deutschland so ziemlich alles verramscht, was  man sich (oder auch nicht) vorstellen kann – Kanalisationen, Straßenbahnen,  Bürogebäude, ICE – Züge, Landtagsgebäude, u.v.m! Dies alles ist nicht  öffentlich geschehen, und so kann man wohl davon ausgehen, dass ein Großteil  der durch die Gesellschaft geschaffenen Werte bereits verramscht wurden! Diese  Schäden zu beheben, daran werden nicht nur unsere Enkel und Urenkel unter einer  enormen Schuldenlast zusammenbrechen! Es sei denn, sie sind mutig, und  entscheiden sich dafür, neue Wege der gesellschaftlichen Entwicklung zu  beschreiten! Aus meiner Sicht sind CBL Geschäfte eher ein Verbrechen!  Neoliberale Wirtschaftswaise werden hier vehement widersprechen! Doch stellen  Sie sich vor, dass Ihnen ein Unternehmen gehört, und Sie benötigen ein Darlehen  von 10 Mio. €. Dann würden Sie Ihren Ökonomen beauftragen, mit einer Bank in  Verbindung zu treten, Ihr Bürogebäude im Wert von 12 Mio € als Sicherheit  anzubieten, und die notwendigen Konditionen für den Kredit auszuhandeln. Das  war der konventionelle Weg!  Bei einer Laufzeit des Kredites von 10 Jahren und einer  Verzinsung von jährlich 10% müssten Sie bei einer nicht korrekten Berechnung  jährlich 1.100.000 € zurückzahlen. Nach 10 Jahren hätten Sie unkorrekt  berechnet etwa 11 Mio. Euro zur Tilgung aufzubringen. Doch nun kommt Ihr Ökonom auf eine besondere Idee! Er  schaltet seinen Neffen ein, und verspricht Ihnen viel geringere Tilgungsraten.  Dafür müssen Sie ihm nur Ihr Bürogebäude als Sicherheit für die Bank  überschreiben. Mit dieser Sicherheit nimmt er ebenfalls ein Darlehen bei  derselben Bank auf – jedoch mit einer Laufzeit von 20 Jahren, aber zum gleichen  Zinssatz. Nun hat der Neffe vereinfacht berechnet eine jährliche Belastung von 600.000  €. Ihnen bietet er eine jährliche Mietzahlung von 750.000 € an, was einer  fiktiven Kosteneinsparung von 350.000 € entspricht. Welch enorme  Einsparung,  und wer könnte diesem  Angebot widerstehen?  Diese vermeintliche Einsparung führt jedoch dazu, dass Sie  statt 11 Mio. € nun 15 Mio. € zurückzahlen müssen. Während dieser Zeit hat der  Neffe Ihres Ökonomen 4 Mio. € in seine Tasche gesteckt!  Nun sind Sie als Unternehmer und Gesellschaft wach geworden,  und haben dies noch einmal durchgerechnet. Hätten Sie den Kredit zu gleichen  Konditionen persönlich aufgenommen, dann wären jährliche Belastungen auf  600.000 € angefallen, was einer Gesamtbelastung von 12 Mio. €, also dem Wert  Ihres Bürogebäudes entspricht!  3 Millionen Euro hätten Sie so problemlos Ihrem Unternehmen  / Kommune zusätzlich zur Verfügung stellen können!  Sie besitzen jedoch ein zweites Unternehmen – eine Bank! Sie  müssen feststellen, dass Ihr Ökonom sämtliche Geschäfte über Ihre Bank  abgewickelt hat. So „spielen“ Sie eigentlich gegen sich selbst – Sie, aber auch  unsere Gesellschaft kann nur verlieren!Sie glauben, dass sind nur Phantasien? Da liegen Sie falsch!
 In vielen Fällen sind es die Bundesländer, welche es erst  über Kredite der eigenen Landesbanken sogenannten Investoren ermöglichen, gesellschaftliche  Vermögenswerte zu erwerben und der Gesellschaft als „Leistungsangebot“ wieder  zur Verfügung zu stellen!  Das klingt nicht nur kompliziert, sondern soll auch dazu  beitragen, wahre Besitzverhältnisse und Vermögensverschiebungen zu Gunsten Weniger  zu verschleiern. Hier verläuft der Umverteilungsprozess im vollkommenen  Einklang zu den Prinzipien neoliberaler Politik!  Doch was würden Sie mit dem beschriebenen Ökonomen Ihres  Unternehmens tun, wenn Sie bemerken, dass er Ihnen einen erheblichen  finanziellen Schaden zugefügt hat? Sie würden ihn zur Rechenschaft ziehen und  Schadensersatz fordern! Das müssen wir auch mit Stadtkämmerern, Finanzministern  und anderen Entscheidungsträgern tun, welche CBS nicht nur hingenommen, sondern  auch aktiv unterstützt haben! Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wir täglich  ausgeplündert, und gesellschaftliche Vermögenswerte an Wenige umverteilt  werden!  Nun wird uns durch den neoliberalen Mainstream der Eindruck vermittelt,  dass es in der heutigen Gesellschaft das Prinzip der Chancengleichheit gäbe,  und jedes einzelne Mitglied durch die individuelle Wahrnehmung dieser Chancen  seinen Platz in der Gesellschaft eigenverantwortlich bestimmt. Wenn ein Mensch  am unteren Ende der Gesellschaft landet, dann war er nur zu bequem, seine ihm  gebotenen Chancen zu nutzen. Anders bei den Menschen im sogenannten oberen  Segment der Gesellschaft – diese waren fleißig, scheuten keine Mühen und  ergriffen die gebotenen Chancen. So die neoliberale Gesellschaftssicht, welche  leider auch von vielen Mitmenschen übernommen und verinnerlicht wurde. Für  nicht erreichte Lebensziele geben diese sich selbst die Schuld, und verzweifeln  nicht selten am „eigenen Versagen“! Was aber beinhaltet eine Chance? Es ist doch nur eine  Möglichkeit von vielen, welche eintreffen kann, aber nicht muss. Verbinden Sie  sich die Augen, und gehen Sie über eine stark befahrene Straße – nach kurzer  Überlegung werden Sie zu dem Schluss kommen, dass verschiedene Ereignisse  eintreten können: 
            
              Sie überqueren die Straße       unbeschadetSie werden angefahren und       versterben an den UnfallfolgenSie werden angefahren und       kommen mit dem Schrecken davonDie Straße wurde wegen       eines Schwerlasttransportes gesperrt und es herrscht kein VerkehrSie werden angefahren,       erleiden eine Kopfverletzung und erblinden in Folge dieserEin Passant bemerkt Ihr       Verhalten und hindert Sie an Ihrem VorhabenEin Radfahrer fährt Sie       an, stürzt und verstirbt am Unfallort – Sie werden auf lebenslangen       Schadensersatz verurteilt, auch wenn Sie sich an das Unfallgeschehen       überhaupt nicht erinnern könnenViele weitere Optionen       sind möglich…   Die Folgen Ihres Handelns lassen sich fast unendlich  fortsetzen! Sind dies alles Chancen, oder welche dieser möglichen Konsequenzen  begreifen Sie persönlich als Chance? Das hängt natürlich von Ihrer Motivation,  solch eine Handlung durchzuführen, ab. Ist es eine Mutprobe, dann möchten Sie  natürlich unbeschadet durchkommen. Möchten Sie jedoch Selbstmord begehen, dann  sehen Sie die Chance im Unfalltod. Oder sind Sie einfach nur rücksichtslos, und  glauben, dass alles schon gut gehen wird? Egal, was Sie antreibt, eine Chance  sehen Sie nur in dem gewünschten Ergebnis. Sie können die vielen anderen  möglichen Ergebnisse gar nicht beeinflussen!  Viele Faktoren lassen sich überhaupt nicht beeinflussen –  kein Mensch kann sich aussuchen, wo er zur Welt kommt, wird er in einer armen  oder reichen Familie geboren, ist er schwarz oder weiß; männlich oder  weiblich…! Alles vergebene Chancen? Von Chancengleichheit kann nur jemand  reden, der sich – wie auch immer –   gesellschaftlichen Reichtum angeeignet und sein – nennen wir es  verharmlosend unsoziales Verhalten – gegenüber denen rechtfertigen möchte,  denen er/sie die Teilhabe an einem erfüllten Leben entzogen hat!  Hierin ist auch ein Kernproblem der weiteren  gesellschaftlichen Entwicklung zu suchen. Es geht um Teilhabe – Teilhabe am  gesellschaftlichen Leben! Gegenwärtig erleiden wir eine Wirtschaftskrise – eine  angebliche! Denn was tatsächlich geschieht ist die Umverteilung der  gesellschaftlichen Vermögenswerte in die Hände Weniger! Dies wird uns gern als  Rettungspaket verkauft! Doch was wird gerettet? Sind es die Vermögenswerte der  Masse der Gesellschaft, oder die Besitzstände Weniger?!  CDU und SPD tut letzteres (Grüne und FDP hätten es auch gerne  getan), macht uns aber Glauben, dass sie für die Menschen in dieser  Gesellschaft eintritt! Sie retten sie „für uns“ mit hunderten Milliarden Euro  die Hypo Real Estate, da diese systemrelevant sei. Sie sind sogar bereit, die  Aktionäre dieser Bank zu enteignen, um dann die HRE zu verstaatlichen! Wie kann  ein hochverschuldetes Unternehmen überhaupt enteignet werden? Als die HRE noch  Gewinne erwirtschaftete, haben die Aktionäre auch Dividenden eingestrichen.  Heute, da die HRE hochverschuldet ist, werden nicht die Aktionäre dazu  verpflichtet, die eingestrichenen Gewinne zurück zu zahlen, oder auch mit ihrem  privaten Vermögen für den Fortbestand der HRE einzustehen! Aktionär sein  bedeutet nur Gewinne mitzunehmen – nicht aber für das Unternehmen, welche diese  besitzen, auch verantwortlich zu sein! Wäre die HRE eine GmbH, und hätte diese  auf Grund einer wirtschaftlichen Schieflage eine Kapitalerhöhung beschlossen,  dann hätten Sie eine Nachschusspflicht – Sie könnten gezwungen werden, aus  Ihrem Privatvermögen Kapital zur Rettung des Unternehmens einzusetzen. Doch  wäre das eine Umverteilung im neoliberal verkehrten Sinne! Die Ausführungen zur  HRE sind nur schemenhaft und werden in einem gesonderten Beitrag nochmals  beleuchtet! Die beschriebene Umverteilung führt jedoch dazu, dass vielen  Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben entzogen  wird. Die im Umlauf befindlichen Geldscheine, bzw. virtuellen Gelder sind dabei  nichts anderes, als Gutscheine zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wenn  diese irgendwo gebunkert werden, dann wird die Möglichkeit der Menschen am  gesellschaftlichen Leben eingeschränkt, somit gesellschaftliche Teilhabe  verwehrt! Eine zukünftige Gesellschaftsordnung sollte sich daran  messen lassen, welche Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe Sie den  einzelnen Mitgliedern bietet. Dabei hat jedes Mitglied der Gesellschaft die  gleichen Möglichkeiten zur Teilhabe. Niemand darf diese einschränken.  Einschränkungen werden sich auf Grund individueller Fähigkeiten von allein  ergeben, so dass auf Grund der Verschiedenheit der Menschen das Argument der  Gleichmacherei von vornherein ad absurdum geführt werden kann. In der Wirtschaft sind Teilhabemodelle als Konsortien  bekannt. Der Begriff ist vom lateinischen consors, -rtis abgeleitet  und bedeutet „Schicksalsgenosse“. Da liegt es nahe, ein Gesellschaftsmodell der  gleichberechtigten Teilhabe als Consortionismus zu bezeichnen. Dabei darf der Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe kein  einmaliger Vorgang sein. Ein Leben lang muss dem Menschen der Zugang zur  Gesellschaft ermöglicht werden, unabhängig von Geschlecht, Lebensform, Ethnie,  Alter u.s.w.. Selbst nach persönlichen Tragödien und Rückschlägen muss es jedem  Mitglied der Gesellschaft möglich sein, von seinem Recht an gesellschaftlicher  Teilhabe Gebrauch zu machen. Gesellschaftliche Teilhabe beinhaltet dabei alle relevanten  Bereiche, wie Bildung, Erziehung, Kultur, Wirtschaft, Recht, u.v.a.. Wie das im  Einzelnen ausgestaltet werden kann, soll in weiteren Beiträgen erörtert werden. Eine Gesellschaft der gleichberechtigten Teilhabe darf es  jedoch nicht zulassen, dass durch Anhäufung von Ressourcen durch Einzelne den  übrigen Gesellschaftsmitgliedern eine Teilhabe verwehrt wird. Nur dann ist eine  Gesellschaftsentwicklung im Interesse der überwiegenden Mehrheit möglich! |